Der Deutschaufsatz im September

Im September lag der Schwerpunkt im Fach Deutsch auf „Materialgestütztes Verfassen eines informierendes Textes“. Das heißt: Als Schüler:in bekommt man mehrere Quellen und soll mit deren Hilfe und dem eigenen Wissen einen Informationstext schreiben. In diesem Blogartikel berichte ich über meine Vorgehensweise, die aber natürlich keinen Musterweg darstellt, sondern eher ein Erfahrungsbericht sein soll.

 

Die Einleitung
Zuerst war eine Einleitung gefordert. Glücklicherweise ist mir beim Informationstext gleich eine Idee gekommen, aber zunächst habe ich den Gedanken nur notiert. Mittlerweile überspringe ich die Einleitung erstmal und schaue, auf welche Themen die Deutsch-Klausur ihren Fokus richtet und wohin es dementsprechend mit meinem Text im Hauptteil geht. Wenn ich weiß, was gefragt ist, kann ich mir überlegen, ob mir ein passendes Ereignis oder ein anderer Start einfällt. Die letzten ein, zwei Sätze nutzte ich als Überleitung zum nächsten Punkt – dem Hauptteil. Der Informationstext machte es mir in der Hinsicht leicht, denn ich habe dazu die Aufgabenstellung nochmal in eigenen Worten formuliert.

 

Der Hauptteil
Für den Hauptteil arbeitete ich zunächst jede Quelle einzeln durch. Erst las ich die Quelle, strich Wesentliches an und notierte mir die Ergebnisse im Anschluss auf einen digitalen Schmierzettel in Stichpunkten, in möglichst eigenen Worten. Während des Lesens sind mir unmittelbar eigene Gedanken gekommen und ich fügte die Ideen mit eckigen Klammern zu den Stichpunkten hinzu. So wusste ich sofort, welches Wissen von wo stammte. Nach der beschriebenen Methode bin ich mit jeder Quelle vorgegangen. Danach druckte ich mir den Schmierzettel aus, damit ich beim Schreiben nicht immer zwischen zwei Dokumenten hin- und herklicken musste.

Im Anschluss erstellte ich handschriftlich eine Mindmap, in deren Mitte die Aufgabenstellung kam. Danach überlegte ich, was in den Quellen die Quintessenz war oder welche Inhalte mir genug Stoff für ein Oberthema lieferte. Denn manche Quellen gingen thematisch, zumindest teilweise, in ähnliche Richtungen. Um Zeit zu sparen, schrieb ich neben den Kernaussaugen nur die passenden Quellen (M1, M2…). Alles andere stand auf meinem Schmierzettel. Abschließend versuchte ich die Ergebnisse auf meiner Mindmap in eine für den Text sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

Denn nun ging es endlich ans Schreiben. Ich arbeitete meine Stichpunkte ab, die überwiegend aus längeren Sätzen bestanden und deshalb schon ordentlich Stoff lieferten. Genau aus dem Grund ist es mir wichtig, die gesammelten Stichpunkte nach Möglichkeit vorab bereits in eigenen Worten zu formulieren. Nach jedem abgearbeiteten Punkt auf dem Schmierzettel machte ich ein Häkchen, um den Überblick zu behalten. Auch Erklärungen verwendete ich öfters. Wurde beispielsweise in der Quelle eine Organisation genannt, beschrieb ich, wofür die Gruppierung steht und was sie mit meinem Thema zu tun hat. Beim materialgestützten Verfassen sollen der Zielgruppe zudem unbekannte Begriffe klar gemacht werden. Da sich der Text an Schüler:innen der Oberstufe und Erwachsene richtete, erklärte ich alle Ausdrücke, die vor allem für ältere Personen unverständlich sein könnten. Neue Kernaussagen machte ich mit Absätzen deutlich und leitete sie entsprechend ein, zum Beispiel mit Sätzen wie „Trotz zahlreicher Vorteile…“, „Doch nicht nur X nutzt das…“ oder „Ergänzend lässt sich sagen…“.

Ein heikles Thema während des Schreibens: Wissen aus dem Text und eigene Kenntnisse. Es gilt die Faustregel, dass eigenes Wissen immer eine Quellenangabe braucht, außer es zählt zum Allgemeinwissen. In den Vorbereitungskursen gab es viel Unklarheit, wo die Grenze zwischen Allgemeinwissen und dem eigenen geistigen Horizont liegt. Ich fühle mich bei der Frage ebenfalls unsicher, bin aber folgendermaßen vorgegangen: Bei Abschnitten mit den persönlichen Kenntnissen blieb ich möglichst oberflächlich, denn je tiefer die Fakten gehen, umso unwahrscheinlicher wird es, dass es sich um Allgemeinwissen handelt. Statt also zum Beispiel zu schreiben, dass die Firma Nintendo am 23. September 1889 gegründet wurde, nenne ich im Aufsatz lieber nur das Jahr 1889.

 

Das Fazit
Danach war ein Fazit gefordert. Ich habe an der Stelle den ganzen Text knapp zusammengefasst und die Oberthemen aus meiner Mindmap genannt. Mein Fazit war ziemlich kurz und bestand nur aus acht Zeilen, aber es scheint gereicht zu haben.

 

Der Schluss
Der letzte Punkt bestand aus dem Schluss und sollte die Ergebnisse reflektieren bzw. Lösungsansätze bieten. Daher überlegte ich mir, ob meine gesammelten Erkenntnisse eher in eine positive oder negative Richtung zeigten, welche Konsequenzen sich daraus ergaben und mögliche Reaktionen darauf. Ich denke, letztendlich geht es bei dem Schluss wirklich nur um Ansätze und nicht darum, detaillierte Maßnahmen zur Rettung der Welt aufzuzeigen. Mein Text zeigte deshalb zwar in eine bestimmte Richtung, ging aber bewusst nicht ins Detail.

 

Es würde mich freuen, wenn ihr im Discord eure Erfahrungen mit dem Deutsch-Aufsatz teilt oder wie ihr vorgeht, wenn es zur Anwendung des eigenen Wissens kommt. Ich bin mir sicher, dass ein gegenseitiger Austausch für alle bereichernd ist. Ansonsten wünsche ich euch einen goldenen Herbst und bis zum nächsten Mal! 🍄️

Christina

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