
Prüfungsschnuppern in Geschichte und Feedback
Simulationsprüfung im Fach Geschichte
Nachdem wir mit der Industrialisierung einen großen Themenblock abgeschlossen hatten, bot unsere Geschichtslehrerin Frau Knauer eine Simulationsprüfung an. Der kleine Test sollte genauso ablaufen wie eine echte mündliche Prüfung, aber nur über das besprochene Thema und ohne Notendruck. Die Idee fand ich ausgezeichnet, meine Angst dagegen zog sich bei dem Gedanken erstmal die Warnweste an. 🫣 Es zahlte sich nun allerdings aus, dass ich die letzten Monaten häufig über das Headset Kontakt zu einer anderen Teilnehmerin hatte (Danke! 😊), denn dadurch war die Vorstellung zu sprechen ein wenig erträglicher und ich gab mir, trotz schrillender Sirenen im Kopf, einen Ruck. Zu verlieren hatte ich eigentlich nichts, im Gegenteil. Meine letzte mündliche Prüfung war schon Jahre her und bestimmt konnte ich durch den Test herausfinden, worauf es im Abitur bei der Prüfung ankommt, wie ich mich besser darauf vorbereiten kann und auf was ich achten sollte. Erfreulicherweise war das Interesse an der Prüfung hoch und es wollten alle mitmachen, die regelmäßig im Webinar anwesend sind.
Den Ablauf der Simulation erklärte uns Frau Knauer im Vorfeld: Wir würden eine Quelle, wie z.B. ein Foto oder Zitat, und 3 Aufgaben bekommen. Danach dürften wir uns 20 Minuten mit den Aufgaben und der Quelle auseinandersetzen, bevor im Anschluss ein zehnminütiger Vortrag folgen sollte, in dem die erarbeiteten Ergebnisse präsentiert werden. Zum Schluss würde uns Frau Knauer noch weitere 10 Minuten Fragen stellen, die über die Aufgaben hinausreichen.
Am 05.12. war ich mit der Simulation dran. Überraschendweise hielt sich die Nervosität einigermaßen in Grenzen, vermutlich, weil es keine richtige Prüfung war und das Gespräch auch keine Spuren in irgendwelchen Zeugnissen hinterlassen würde. Frau Knauer gab mir die Aufgaben und ich bekam 20 Minuten Vorbereitungszeit. 20 Minuten klangen nach viel, gingen aber schneller vorbei als mir lieb war. Zumal ich bereits nach wenigen Minuten merkte, dass ich nicht so recht wusste, wie ich vorgehen sollte und was von dem ganzen Wissen der letzten Wochen wohl wichtig war. Ich kritzelte einige Stichpunkte aufs Papier, an denen ich mich im nachfolgenden Monolog entlanghangeln wollte. Zum Glück gingen die Aufgaben über genau das Thema, mit dem ich mich besonders gut auskannte. Beim anschließenden Vortrag gelang es mir allerdings nicht ganz so gut, Einzelheiten außerhalb meiner notierten Punkte zu nennen. In der Aufregung fehlte es meiner Rede an Struktur und wichtige Details blieben unerwähnt. Zumal mir die Einschätzung schwerfiel, wie viel Fakten sich in 10 Minuten packen lassen und wie ausführlich ich die Themen ansprechen sollte. Am Ende kam ich halbwegs auf die erforderliche Sprechzeit, weil sich der Vortrag für mich natürlich viel länger angefühlte als das wirklich der Fall war. 😬 Das ist aber erfreulicherweise ein Umstand, den ich bis zur Prüfung lösen kann. Bei der folgenden Fragerunde war ich mir auch immer wieder unsicher, was Frau Knauer genau hören wollte. Frau Knauer gab mir (hinterher) den Tipp, dass die Fragen bewusst so offen gestellt werden, damit die Schüler:innen mehrere Ansätze für den Lösungsweg haben.
Dann hatte ich es endlich geschafft! 🥳 Es war trotz allem besser gelaufen als angenommen. Im finalen Gespräch verriet mir Frau Knauer wichtige Hinweise, worauf die Prüfer:innen besonders Wert legen und gab Ratschläge, wie ich das Gespräch zu meinen Gunsten lenken kann. Außerdem zählte sie mir noch auf, was ich gut gemacht bzw. noch hätte besser machen können. Letztendlich hat mir die Simulation eine Menge gebracht. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe nun eine Vorstellung, wie ich mich auf die Prüfungssituation vorbereiten und sie angehen kann. 😀 Die am Ende verliehene Note war da schon zweitrangig, obwohl ich auch mit diesem Ergebnis ganz zufrieden bin. Abschließend lässt sich sagen, dass an dem Zitat „Alles, was du willst, befindet sich auf der anderen Seite der Angst.“ doch viel Wahres dran ist.
Neuigkeiten zum Sprechüberwindungsthema
Zuallererst ein herzliches Dankeschön für das Feedback, das ich für den letzten Blogeintrag über meine Probleme beim Französischsprechen bekommen habe. 🤗 Während ich von unserer Französischlehrerin hilfreiche Ratschläge und die eigenen Startschwierigkeiten in der Sprache bekam, schilderten mir andere ihre Erfahrungen zu dem Thema. Offensichtlich geht es nicht nur mir so, gewisse Hemmungen bei der mündlichen Mitarbeit in den Webinaren zu haben. Erstaunlicherweise kam eine solche Rückmeldung sogar von einer Teilnehmerin, die bereits in den Webinaren gesprochen hat. Das hat mich wirklich überrascht und zeigt wieder einmal, dass der äußere Schein manchmal trügt. Ein Punkt wurde in dem Feedback einstimmig beschrieben: Die Hemmschwelle zum Mitmachen sinkt, wenn sich möglichst viele Anwesende beteiligen. Das empfinde ich genauso. Es fällt mir deutlich schwerer, das Mikrofon einzuschalten, wenn sich niemand oder nur ein:e Teilnehmer:in dazu entschließt, zu sprechen. Darauf zu hoffen, dass in einem Webinar nun plötzlich alle mitmischen, ist eine Illusion, daher liegt die vermutlich einzige Lösung, sich eine „Ist mir egal, was andere machen“ Haltung anzulegen und zu sprechen. Mir selbst fällt diese Haltung noch sehr schwer, obwohl sich auf diese Weise womöglich ein Domino-Effekt einstellen könnte, der auch andere zum mündlichen Beitrag ermutigt. Die letzten Wochen erzielte ich kleinere Erfolge, das Mikrofon einzuschalten. Zahlreiche Chancen zu sprechen lasse ich aber leider noch verstreichen. Daher heißt es für mich, weiter an meiner Unsicherheit zu arbeiten. Es wird irgendwann leichter, ganz bestimmt! 💪 Vielleicht motiviere ich durch meinen Bericht den ein oder anderen von euch, ebenfalls einen mündlichen Beitrag in den Webinaren zu wagen. Das würde mich auf jeden Fall freuen und Gesellschaft in den Webinaren ist immer gut. 😄
Ich wünsche euch frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr 2024 😊
Christina