
Tipps für Neueinsteiger am Lernzentrum
Seid ihr neu am Lernzentrum, stellt sich vielleicht die Frage, wie ihr am besten vorgehen solltet. Einen Masterplan gibt es leider nicht, da jede Person anders lernt und sich organisiert. Trotzdem möchte ich euch in diesem Blogartikel ein paar Punkte verraten, die ich gerne zu Beginn gewusst hätte oder bei denen ich festgestellt habe, dass sie mir den Weg zum Abitur erleichtern.
Ordnung ist das halbe Abi
Es ist ganz wichtig, alle Vorgänge im Blick zu behalten. Richtet euch daher eine Stelle im Zimmer ein, an dem ihr die kompletten Schulunterlagen verstaut. Ich zum Beispiel habe mir zwei Fächer im Regal freigeräumt. Sortiert die Bücher, Ordner, Hefte usw. nach Fächern, damit ihr schnell wisst, wo ihr gucken müsst. Seid ihr euch sicher, nach Ende der Probezeit weiterzumachen, kauft euch Ordner, um die Blätter abzuheften. Das müssen – je nach Fach – nicht unbedingt die großen Exemplare sein. Es gibt auch schmalere Ordner, die trotzdem mehr packen als die dünnen Schnellhefter. Wählt für jedes Fach am besten eine andere Farbe. Vieles am Lernzentrum findet digital statt, deshalb solltet ihr auch auf dem Notebook/Tablet…Ordnung halten: Legt euch für alle Fächer jeweils einen Ordner an. In jedem Ordner unterteilt ihr den Stoff nochmal in einzelne Kapitel. Dabei könnt ihr euch an den Büchern oder dem Lehrplan orientieren oder dem Aufbau im Moodle folgen.
Lasst euch von den Webinaren nicht verunsichern
Die Webinare folgen meistens einem Jahreszyklus, heißt: Nach einem Jahr fangen die Webinare wieder von vorne an. Je nachdem, in welchem Monat ihr einsteigt, kann es passieren, dass manche Webinare bereits den Stoff der Abiturprüfung thematisieren. Fallt daher nicht gleich in Ohnmacht, wenn ihr zunächst nur Bahnhof versteht. 😄️ Viele Lehrkräfte schreiben vorab, was im nächsten Webinar besprochen wird. Damit lässt sich einschätzen, ob sich ein Besuch lohnt. Aber selbst, wenn das aktuelle Thema noch zu fortgeschritten ist, riskiert ruhig einen Blick und guckt euch an, wie die Webinare ablaufen. Im Gegensatz zur Schule wird am Lernzentrum niemand aufgerufen, sondern die aktive Teilnahme erfolgt auf freiwilliger Basis. Und vielleicht wisst ihr bereits das ein oder andere 😉️
Widmet euch möglichst früh der zweiten Fremdsprache
Die meisten Teilnehmer:innen wählen Englisch als erste Fremdsprache und dann entweder Französisch, Spanisch oder Latein als zweite Fremdsprache. Das bedeutet, dass eure zweite Fremdsprache ein Nebenfach ist und somit nur mündlich geprüft wird. Wichtig ist: Habt ihr bereits Kenntnisse in der zweiten Fremdsprache oder fangt ihr ganz neu an? Als ich mich für Französisch entschied, hatte ich keinerlei Vorwissen. Das bedeutet eine Menge Arbeit. Das Lernzentrum ist kein Sprachkurs und obwohl die Webinare zur Vorbereitung auf die französische Prüfung sehr hilfreich sind, seid ihr beim reinen Sprachenlernen mehr oder weniger auf euch allein gestellt. Deshalb empfehle ich, sich so früh wie möglich mit der zweiten Fremdsprache auseinanderzusetzen. ⏱️ Das Niveau ist selbst in der mündlichen Prüfung hoch mit teils komplizierten Vokabeln, daher sind gründliche Sprachkenntnisse und ein umfassender Grundwortschatz essenziell. Nutzt die Zeit im relativ ruhigen Probemonat, um erste Schritte in der Fremdsprache zu gehen oder euer bestehendes Wissen aufzufrischen.
Wo soll’s denn hingehen? Planung ist wichtig
Aus eigener Erfahrung und durch Gespräche mit anderen Teilnehmer:innen sind der Lerneifer und Enthusiasmus zu Beginn am größten. Alles ist neu, die Prüfung noch weit weg und der geistige Akku gut geladen. Für einen erfolgreichen Abschluss braucht ihr allerdings einen langen Atem und viel Ausdauer, außer ihr möchtet die Prüfung gleich im nächsten Jahr machen. Es geht daher nichts über Pläne. Kauft euch einen Schülerkalender, Timer, Notizblock oder nutzt (nach dem Probemonat) das Bullet Journal vom Lernzentrum, das ihr bei der ersten Bücherlieferung dazubekommt. 📚️
Erstellt euch zunächst einen eigenen Stundenplan, in dem ihr die Frage: „Wann lerne ich pro Woche wie oft welches Fach?“ beantwortet. Plant feste Lernzeiten ein. Im Idealfall lernt ihr immer zur gleichen Zeit dasselbe Fach. Es macht nichts, wenn ihr erstmal langsam anfangt und die Lernzeiten nach und nach ausweitet. Das ist unter Umständen sogar besser, falls die Schulzeit schon ein wenig her ist und ihr euch erst an einen Lernrhythmus gewöhnen müsst. Anfangs gibt es nur die Hauptfächer, später folgen dann noch die Nebenfächer (außer die zweite Fremdsprache). Habt ihr bereits eine Lernstruktur verinnerlicht, fällt es euch leichter, die zusätzlichen Fächer zu integrieren.
Parallel solltet ihr Protokoll über euren Fortschritt führen. Wenn ihr z.B. montags immer Mathe und Englisch lernt, schreibt euch das in den Timer und vermerkt, welche Aufgaben, Kapitel etc. ihr in der Zeit erledigt habt. Das hilft, den Überblick zu behalten und gleichzeitig die Motivation aufrechtzuerhalten, denn ihr seht eure Fortschritte schwarz auf weiß. Außerdem verhindert ihr mit der Methode, dass ihr (irgendwann) ziellos durch die Abiturvorbereitung umherirrt und immer wieder von vorne anfangen müsst. Ich gebe es zu: Meistens braucht es einige Zeit und Versuche, um einen für sich passenden Lernplan zu erstellen. Aber die Mühen lohnen sich! 😌️
Wiederholen nicht vergessen
Vergesst nicht, den Lernstoff regelmäßig zu wiederholen. Das ist ein Fehler, der mir am Anfang passiert ist und dazu geführt hat, dass ich manche Kapitel immer und immer wieder gemacht habe. Statt darauf zu achten, ob sich das Gelernte überhaupt schon in der Birne verankert hat, ging ich einfach sofort zum nächsten Kapitel oder Aufgaben weiter. 🙈️ In Mathe zum Beispiel ist es besser, zu Beginn jeder Lernstunde zunächst ein paar Aufgaben der letzten Seite zu lösen, bevor es an die neue Lektion geht.
Selbstorganisation ist die Devise
In der Schule ist man es gewohnt, dass die Lehrkräfte den Weg bis zur Prüfung organisieren, Hausaufgaben kontrollieren, den Lernstoff vorgeben und generell alles in kleine Häppchen zerteilen. Am Lernzentrum gibt es auch Lehrkräfte, trotzdem seid ihr überwiegend selbst für euren Fortschritt verantwortlich. Ihr müsst schauen, wie ihr den Stoff portioniert, wann ihr was lernt, aktiv nachfragen, wenn das Lösungsheft fürs Mathebuch fehlt etc. Niemand wird das für euch erledigen, ihr seid gefragt. Also, Ärmel hochgekrempelt und losgelegt! 😎️
Verkriecht euch nicht im Schneckenhaus
Auf dem Discord gibt es den Kanal „Lernpartner finden“. Nennt die Fächer, in denen ihr mit jemand anderen lernen wollt und erwähnt eventuell noch, auf welchem Level ihr aktuell seid. Ich lerne momentan mit einer anderen Teilnehmerin Englisch und bin während der Zeit „gezwungen“ Englisch zu sprechen. 😬️ Das ist nochmal etwas ganz anderes als allein im stillen Kämmerchen und bringt mich enorm weiter, daher sind solche gemeinsamen Lerntreffen sehr effektiv. 🙂️
Crashkurs für Moodle-Neulinge
Für Neueinsteiger empfehle ich die „Einführungsveranstaltung“. Jeden ersten Sonntag im Monat führt Frau Günther in der „Tour-de-Moodle“ durch das Programm, erklärt den Aufbau und zeigt zum Beispiel, wie ihr Klausuren abgebt. Fragen können selbstverständlich auch gestellt werden. Den Link findet ihr auf der Startseite von Moodle.
Ich hoffe, es waren ein paar hilfreiche Tipps dabei und wünsche euch einen erfolgreichen Start! 💪️
Christina