Ran an die Punkte – die Klausuren

Diesen Monat gehe ich näher darauf ein, wie Klausuren am Lernzentrum ablaufen.

Alle Fächer werden auf der Moodle-Plattform in mehrere Themengebiete unterteilt, an deren Ende jeweils eine Klausur wartet. Genauso läuft es in der Schule. In Biologie zum Beispiel steht nach Genetik eine Klausur an, dann nach Evolution… Mir gefällt es, dass es am Lernzentrum ähnlich gehandhabt wird. Der Lernstoff lässt sich auf diese Weise schön in kleine Häppchen zerlegen anstatt zu Beginn vor einem schier unüberwindbaren Stoffberg zu stehen.


Telefontraining, der Rest ist Schweigen

Für meine beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch bestehen die Klausuren entweder aus einem mündlichen Test am Telefon oder in schriftlicher Form mittels Aufgaben per Multiple-Choices oder Hörverstehen sowie Lückentexten.  Für das Telefontraining muss ich noch ein bisschen Mut sammeln, da ich eher der visuelle Typ bin und mir das Sprechen vor anderen grundsätzlich schwer fällt.

Die Klausuren der restlichen Fächer sind da schon eher nach meinem Geschmack: Es gibt ein Aufgabenblatt, eventuell noch Quellenmaterial (z.B. in Biologie oder Geographie) und die Fragen werden schriftlich beantwortet. Das Aufgabenblatt lässt sich ausdrucken, die Fragen müssen aber am Computer/Notebook eingetippt werden. Gut, dass ich damals in der Schule soviel Übungsstunden im 10-Finger-System hatte! Das zahlt sich jetzt aus.


Deutsch: Zeitlimit und bloß keine Kalligraphie

Für jede Klausur in Deutsch liegt eine Anleitung bereit, die genau vorgibt, wie die einzelnen Schritte (Einleitung, Hauptteil, Schluss) zu bearbeiten sind. Anfangs war ich über diese detaillierten Anweisungen sehr überrascht, denn wo bekommt man schon einen Schritt-für-Schritt Leitfaden, der einem praktisch alles vorkaut? Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber mir helfen die Anleitung trotzdem und dank dieser Hilfe verbesserte sich meine Note sogar im Vergleich zu meinen bisherigen Deutsch-Noten in der Schule. Seit unsere Deutsch-Lehrerin Frau Günther vor einiger Zeit die Idee hatte, einen Timer für jede Klausur in Deutsch zu aktivieren, bei dem man innerhalb einer bestimmten Zeitspanne fertig sein muss, kommt noch ein gewisser Druck dazu. Aber nur ein bisschen (sehr) 😅

Außerdem muss ich euch warnen: Frau Günther nimmt keine selbstgekritzelten Klausuren an (und wenn die Handschrift noch so schön ist) oder solche Klausuren, die ohne Zuhilfenahme der Anleitung geschrieben werden.  Jede Klausur in Deutsch hat zudem einen eigenen Abgabetermin. Verpasst ihr einen Zeitpunkt, heißt es ein ganzes Jahr warten, denn Frau Günther korrigiert immer bloß ein Thema pro Monat. Da hilft dann auch kein Bestechungsversuch in Form von Süßwaren 😉


Mathe: Zeitlimit und ausdrücklich Kalligraphie

Frau Volckart, unsere Mathelehrerin, hat sich von Frau Günther wohl anstecken lassen und nun ebenfalls einen Timer ihren Klausuren eingeführt. Mit dieser vorgegebenen Zeit soll die Prüfungssituation simuliert werden, aber ich denke, es macht den Lehrkräften auch ein bisschen Spaß, uns den Schweiß auf die Stirn zu zaubern. In diesem Fach werden Papier und Feder dagegen groß geschrieben. Als einziges Fach darf ich in Mathe mit meinen Stiften schmieren, denn die Lösungen sollen erst auf ein Blatt Papier geschrieben, anschließend eingescannt und hochgeladen werden. Das liegt wohl daran, dass man sich selber anstrengen soll, eine halbwegs ordentliche Parabel zu zeichnen.

Deutsch und Mathe haben als einzige zwei Fächer jeweils Klausuren für das Basis- und Leistungsfach. In meinem Fall heißt das, dass ich in Deutsch die Schulaufgaben für das Basisfach bearbeite, während in Mathe die Klausuren für das Leistungsfach interessant sind.


Der Moment der Wahrheit: Das Feedback

Jede Klausur kommt mit Note und zusätzlichem Feedback zurück. Die meisten Feedbacks sind recht ausführlich, halten Verbesserungstipps parat und helfen mir, aus meinen Fehler zu lernen. Andere Rückmeldungen fallen spärlicher aus. Das hängt stets von der jeweiligen Lehrkraft ab. Wobei ich auch schon öfters nachgehakt und dann eine deutlich ausführlichere Antwort bekommen habe. Erreichbar sind nämlich alle Lehrkräfte gleich gut. Auch meine eingereichten Klausuren wurden bislang meist zügig korrigiert.


Nur eine Chance, aber davon viele

Falls jetzt aber jemand denkt: „Wenn die Note nicht so war, wie ich mir das vorgestellt habe, dann mache ich die Klausur einfach nochmal“ Diese Person muss ich leider enttäuschen. Es ist nicht möglich, eine Klausur mehrmals zu wiederholen. Bestimmt aber keine große Überraschung, denn in der Schule läuft es genauso.

Keine Klausur ist verbindlich und ich entscheide selbst, welche Klausur ich wann erledige. Trotzdem empfehle ich, möglichst keine Tests auszulassen. Sicherlich kosten einige Klausuren Überwindung (siehe das englische Telefontraining), aber nehmt euch auf alle Fälle vor, bis zur Abiturprüfung so viele Schulaufgaben wie möglich zu erledigen. Da die Noten des Lernzentrums nicht ins spätere Abschlusszeugnis miteinfließen, sind sie eine ausgezeichnete Vorbereitung und ich habe lieber eine schlechte Note am Killesberg als in der tatsächlichen Prüfung.


Mit Übungen am Ball bleiben

Abseits der Klausuren gibt es auf der Moodle-Plattform in vielen Fächern innerhalb der Themengebiete kleinere Übungen ohne Notenbewertung, die sofort vom Programm korrigiert werden. Mich motivieren diese Übungen und es tut einfach gut, nach erledigter Arbeit das weiße Feld mit der Bezeichnung „als erledigt kennzeichnen“ in ein sattes Grün mit der Aufschrift „erledigt“ (nur echt mit Häkchen) zu verwandeln. Leider gibt es auch Fächer, die außer der Klausur keine interaktiven Übungen bieten. Da hilft dann nur der Griff zum gedruckten Schulbuch und dort nach Aufgaben suchen. Es wäre toll, wenn in Zukunft vielleicht auch diese Fächer mehr Praxis bieten würden.

Also: Keine falsche Scheu und ab an die Tastatur. Die nächste Klausur wartet bestimmt schon 🙂

Bis zum nächsten Monat,
Christina

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