Planen, analysieren, schlafen: Wie ich meine Lernroutine gebildet habe

Routine ist für viele ein Synonym für Langeweile. Aber bei der Abiturvorbereitung ist eine Routine unverzichtbar. So eine umfangreiche Aufgabe erfordert viel Disziplin und Struktur. Und eine Routine ist der perfekte Startpunkt, um die Struktur rund um das Lernen aufzubauen: Ihr schafft etwas, worauf ihr euch später stützen könnt.

Eine Herausforderung, der sich insbesondere Schulfremdenprüflinge stellen müssen, ist die höhere Perspektive im Blick zu behalten: Das Lerntempo so zu steuern, um alle Themen rechtzeitig abzudecken. Hier spielt die Routine auch eine entscheidende Rolle.

Hast du gut geschlafen?

Jeder gute Anfang ist der Schlaf. So ist auch hier die erste Aufgabe zu schauen, wie viel Schlaf und welche Uhrzeiten für einen gut sind. Rund um den Schlaf könnt ihr dann eure Routine bauen.

Viele bilden sich ein, sie würden es auch mit 5 Stunden Schlaf hinkriegen. So habe ich mir  mal vorgenommen, um 5 Uhr morgens aufzustehen, um ein paar Stunden zu lernen. Ich dachte, um diese Uhrzeit sollte ich frisch im Kopf sein, und deswegen besonders produktiv. Der Schlaf ist aber ein Mechanismus, den jede und jeder fein an eigenen Körper anpassen sollte.

Wo rennt die Zeit hin?

Die Vorbereitungen geschehen natürlich nicht im Schlaf. Um die von der Arbeit und vom Schlaf freie Zeit zu organisieren, habe ich ein Experiment gewagt: Innerhalb von drei Wochen genau nachzuverfolgen, wofür ich meine Zeit aufwende. Dafür gibt es eine Menge von Apps — sucht einfach nach “Time Tracker” in der Apps-Markt ihrer Wahl.

Die Ergebnisse können euch wirklich überraschen: Durch diese Analyse könnt ihr auch herausfinden, um welche Uhrzeiten ihr am wenigsten produktiv seid, wie viel Ruhe ihr braucht und natürlich was eure Lieblings-Prokrastination-Aktivitäten sind. Eine lange Lernsession kann sogar körperlich anstrengend sein. Eine gute Ablenkung (für Sport, Lesen oder Meditation zum Beispiel) hilft, es auszugleichen.

Bei allem hier solltet ihr scharfsinnig werden und eigene Bedürfnisse erkennen. Das ist sehr viel Arbeit. Aber es lohnt sich total: Aus eigenem Leben und aus meiner Umwelt sehe ich, dass es im weiteren Lernen und auch im Job zu einer Superpower wird. Es geht nicht darum, so viel es geht zu arbeiten, sondern so viel, dass du dich dabei auch wohl fühlst. Und das Gute am Fernstudium ist, dass es keinen strengen Zeitrahmen für den Tagesablauf vorgibt. Wir Fernschüler*innen müssen weniger Kompromisse zwischen Lernzielen und Bedürfnissen eingehen.

Fallbeispiel Danila

Meine Zeit ist sehr stark von der Ausbildung geprägt: Zwei Drittel der Wochen nimmt ein Bürojob ein, in den restlichen Wochen habe ich Berufsschulunterricht.

Was hinter “Arbeit” steht ist für viele hier vielleicht etwas unklar, aber in diesem Kontext heißt es nur 8 Stunden an jedem Wochentag, die ich auf jeden Fall nicht lerne. Wenn es gut läuft, habe ich an Werktagen noch 2-4 Stunden für die Abiturvorbereitungen.

Das klingt nach sehr viel Zeit, aber hier steckt noch eine Herausforderung: Wenn ich nicht gut genug aufpasse und die Aufgaben ungeschickt verteile oder einfach zu müde bin, wird so ein Abend zum kompletten Chaos.

Lernen bei Tageslicht oder Mondschein

Also eine große Lernsession statt Feierabend hat sich als äußerst unproduktiv erwiesen, obwohl sie sich immer wie eine Heldentat angefühlt hat. Deswegen habe ich sie auf zwei aufgeteilt und ein kleineres Teil davon in den Zeitraum zwischen 7 und 9 Uhr gepackt.

In den frühen Stunden versuche ich, die Aufgaben zu erledigen, die sich am meisten den Prüfungsaufgaben ähneln: Texte schreiben, Mathe-Probleme lösen etc. So komme ich näher an die echten Prüfungen heran, die ja vormittags stattfinden. Das gibt mir einfach ein besseres Gefühl. Für den Abend bleiben dann Themen aus dem Bildungsplan, die ich zusammenfasse und neu erlerne oder mithilfe der früheren Konspekte wiederhole.

Zu viel ist zu viel

Am Wochenende ist die ganze Zeit zum Lernen da, und das ist eine weitere Aufgabe für mich als den eigenen Time-Manager. Manchmal ist der Anreiz hoch, für 10 Stunden in Konspekte und Lehrbücher reinzutauchen. Hier passt aber auf: Ab einem bestimmten Zeitpunkt ergibt das Pauken keinen Sinn mehr. Für mich sind es ungefähr 15 Stunden pro Woche, und an einem Wochenendtag sind 5 Stunden die Grenze.


So sieht meine Lernstruktur aus, damit komme ich weiter. Einen Plan zu haben hilft, wenn ihr nicht genug Motivation fürs Lernen findet — das hat auch Christina in ihrem neusten Blogbeitrag auf den Punkt gebracht. Wenn ihr alle Zeiten geplant habt, bleibt es wichtig, diese Zeit motiviert und konzentriert durcharbeiten zu können. Hier würde ich an den Ratschlag von hier oben erinnern: Schaut auf eure Bedürfnisse!

Seid ihr jetzt vollgeladen mit neuen Ideen, um etwas auch in der eigenen Lernroutine zu verändern? Auch wenn ich euch ein kleines bisschen helfen könnte, den Lernalltag zu strukturieren, freut es mich riesig! Habt ihr auch viel über eure Erfahrungen mit Zeitplanung zu berichten? Dann lasst uns auf einem der Channels in Discord austauschen 👾

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